Eibe

Eibe
Eibe Sf erw. fach. (9. Jh.), mhd. īwe, ahd. īwa, mndd. iwe Stammwort. Aus g. * īw- (mit verschiedenen Stammbildungen) f. "Eibe", auch in anord. ýr m., ae. īw, häufige Nebenbedeutung ist "Bogen", auch "Armbrust" (da aus dem Holz der Eiben Bogen hergestellt wurden). Daneben Formen mit Tektal in ahd. īgo m., as. īh; da eindeutig ig. (eur.) * (o)iwā vorausliegt, sind diese unerklärt. Vielleicht liegt ein n-Stamm mit schwundstufigem Suffix und Übergang von g. -w- zu -g- vor. Ig. (eur.) * (o)iwā "Eibe" ist bezeugt in air. m., kymr. ywen "Eibe", apreuß. iuwis "Eibe" (vielleicht entlehnt), und mit abweichender Bedeutung gr. oíē, óa "Vogelbeerbaum", lit. ievà "Faulbaum", russ. íva "Weide". Der Anschluß von heth. eja- n. "ein immergrüner Baum" ist verlockend - die Form zeigt aber kein Suffix ( * oi-en- oder * ei-en-). Der Baumname wird auf ein Farbwort für "rötlich" zurückgeführt, der sich teils auf das Kernholz, teils auf die Beeren beziehen soll. Da ein solches Farbwort aber nicht eindeutig belegt ist, bleibt auch diese Annahme unsicher. Bei striktem Vergleich erscheint die Bedeutung "Eibe" nur im Keltischen und Germanischen, die beide noch ein weiteres Wort für "Eibe" (ig. weur. * eburo-; Eberesche) ausschließlich gemeinsam haben; das germanische Wort führt dabei am ehesten auf (ig.) * īkwo- oder * eikwo-, das keltische auf * iwo-. Vielleicht hat das Germanische das keltische Eibenwort * eburo-, das Keltische das (späte) germanische * īwa- entlehnt. Da * iwo- im Keltischen auch allgemein einen großen heiligen Baum bezeichnen kann, könnte dies auf die Ausgangsbedeutung hinweisen und die Bedeutungsvielfalt wäre erklärbar als Übertragung auf andere Bäume und Pflanzen mit ritueller Funktion (Williams).
   Ebenso nndl. ijf, ne. yew, nschw. yd, nisl. ýr.
Bertoldi, V. WS 11 (1928), 145-161;
RGA 6 (1986), 524-530;
Williams, N. J. A. FS Carney (Maynroth 1989), 453f. west- und nordgermanisch ix.

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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